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Beteiligungsverständnis

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Gute braucht die Reflexion des eigenen Beteiligungsverständnisses unter den erwachsenen Begleitpersonen und mit den Jugendlichen, weil innerhalb des Projektteams klar werden soll, was eine gute Beteiligung von Jugendlichen bedeutet und wie sie bestmöglich gestärkt werden kann. Das braucht eine zutrauende, ermutigende Haltung und eine lern- und stärkenorientierte sowie diskriminierungskritische Herangehensweise. Die Standards der Kinder- und Jugendbeteiligung helfen dabei.

 
Was braucht es, damit junge Menschen in der Projektarbeit gut beteiligt werden und aktiv teilnehmen?

Gute braucht die Auseinandersetzung über das eigene Verständnis von Kinder- und Jugendbeteiligung und dafür, wie diese Beteiligung in Demokratieprojekten umgesetzt werden soll. Teilhabe ist ein Menschenrecht, Beteiligung der Prozess von aktiver Teilnahme und dem Schaffen von Teilhabe. Demokratieprojekte zeichnen sich dadurch aus, dass alle jungen Menschen Demokratie gleichberechtigt erleben. Das bedeutet, dass sie in Aktivitäten und Entscheidungen miteinbezogen werden, aktiv teilnehmen und Selbstwirksamkeit erfahren. Das Teilen von Macht ist die Voraussetzung für echte Beteiligung. Diskriminierende Hürden müssen abgebaut werden, besonders wenn sie auf Jugendliche ungleich wirken. Beteiligung ist vielfältig und wird unterschiedlich verstanden. Indem erwachsene Begleitpersonen in Demokratieprojekten ihr Beteiligungsverständnis diskutieren, verknüpfen sie unterschiedliche Zugänge und Erfahrungen und übertragen diese auf die Projektgestaltung. Dabei ist eine ergebnisoffene, jugendorientierte und diskriminierungskritische Haltung der Demokratiebildner:innen sowie die Orientierung an geltenden Standards der Beteiligung junger Menschen der jeweiligen Professionen relevant. Ihr reflektiertes Beteiligungsverständnis stärkt die Einbindung der Stärken und Interessen junger Menschen und schöpft das Potenzial der Demokratiebildung aus.

„Es ist ein Denkfehler, dass man nur einen Raum [für Beteiligung] öffnen muss. Beteiligung muss gelernt werden, es braucht an gewissen Stellen Unterstützung.“

Experte für Jugendbeteiligung

Drei relevante Merkmale des Qualitätskriteriums

Das Beteiligungsverständnis bedeutet für uns, den individuellen Begriff der junger Menschen, also ihre aktive Teilnahme, die Befähigung dazu und das Schaffen von Teilhabe in der Konzeption, Planung und Umsetzung von Demokratieprojekten zu stärken. Beteiligung dient als handlungsleitendes Prinzip, als gestaltendes Mittel und als Ziel von Praktiker:innen der Demokratiebildung. Unter Beteiligung werden unterschiedliche Dinge verstanden. In Kooperationsprojekten diskutieren Projektpartner:innen ihr Beteiligungsverständnis aus den jeweiligen professionellen Richtungen. Gute Beteiligung junger Menschen stärkt ihre Selbstwirksamkeit und bedeutet damit, dass Macht geteilt und abgegeben werden muss. Sie umfasst die aktive, freiwillige und gleichberechtigte Mitsprache, Mitbestimmung und Mitwirkung an Entscheidungen und Prozessen, die Jugendliche in ihren diversen Lebenswelten betreffen. Erwachsene Begleitpersonen ermöglichen und unterstützen diese gleichberechtigte Beteiligung, indem sie Diskriminierungen abbauen, spezifische Bedürfnisse wahrnehmen und zur Teilnahme ermutigen. Sie befähigen und ermutigen Jugendliche zur Teilnahme, gestalten niedrigschwellige Zugänge und erkennen die Expertisen junger Menschen an. Wichtig ist auch zu respektieren, wenn sich jemand nicht beteiligen möchte. Es gibt ein Recht auf Nicht-Beteiligung. Außerdem machen sie auch die Grenzen von Beteiligung transparent, wenn sie im Projekt vorhanden sind und begründen diese nachvollziehbar. Die Reflexion des eigenen Beteiligungsverständnisses als Qualitätskriterium bedeutet, zu diskutieren, was die erwachsenen Begleitpersonen und Jugendlichen unter guter explizit verstehen und wie dies in der Arbeit mit jungen Menschen umgesetzt werden kann. Indem Demokratieprojekte dabei auf geltende Standards der Kinder- und Jugendbeteiligung zurückgreifen, können sie kompetent und orientiert Prozesse zusammen mit jungen Menschen entwerfen und gestalten.

Take-Aways

  • Beteiligung enthält die aktive Teilnahme, die Befähigung dazu und das Schaffen von Teilhabe.
  • Gute Beteiligung erfordert, dass sich Kooperationspartner:innen über ihr Verständnis von Beteiligung austauschen und klar werden. Dann können sie ein gemeinsames Konzept entwickeln.
  • Echte Beteiligung von Jugendlichen ist aktiv, freiwillig und gleichberechtigt. Sie führt zu Selbstwirksamkeit. Das erfordert eine Machtabgabe und Verantwortungsübernahme bei Aktivitäten und Entscheidungen.
  • Es gibt ein Recht auf Nicht-Beteiligung.
  • Beteiligung braucht Unterstützung durch niedrigschwellige Einstiege, den Umgang mit spezifischen Bedarfen und Bedürfnissen, Ermutigung und Zutrauen.
  • Die Standards der Kinder- und Jugendbeteiligung sind eine Orientierungsgrundlage für gute Beteiligung.

Blick aus der Praxis: Beteiligungsverständnis

Shari Kohlmeyer, Referentin für jugendpolitische Themen beim Deutschen Bundesjugendring, erläutert im Film "Blick aus der Praxis: Beteiligungsverständnis", wie gute Räume für Beteiligung schaffen kann, in denen junge Menschen Selbstwirksamkeit erleben.

© DKJS/ánimofilm

Materialien zu diesem Kriterium

Podcast: "BTW - Der Podcast zur Bundestagswahl"

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Sächsische Landeszentrale für politische Bildung
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