Mangelnde nationale und europaweite Repräsentation junger Menschen: Jugendstudie „Junges Europa“
Die jungen Europäer:innen sind in ihren politischen Einstellungen heterogen, das zeigt die Jugendstudie „Junges Europa“ der TUI Stiftung. Seit 2017 werden in der repräsentativen Jugendstudie jedes Jahr mehrere Tausend junge Menschen zwischen 16 und 26 Jahren aus Frankreich, Spanien, Italien, Griechenland, Polen und Deutschland befragt. So sollen die Lebenswelten, Identitäten und Einstellungen junger Europäer:innen gegenüber Europa beleuchtet werden. Spannend ist: Nur knapp ein Viertel der Befragten ist (eher) zufrieden mit dem Zustand der Demokratie im eigenen Land. Hier ist Deutschland mit 42% Zufriedenheit die Ausnahme. Über die letzten Jahre betrachtet nimmt die Zustimmung sogar leicht zu.
Zwei Drittel der jungen Europäer:innen sehen Wahlen als effektives Mittel für politische Veränderung. Nationale Wahlen sind jungen Menschen wichtiger als die Europawahlen, auch das zeigt die Jugendstudie 2024. Jedoch: Nur 17% der jungen Menschen fühlen sich durch das EU-Parlament oder die nationalen Parlamente stark vertreten. Mehr als jede:r Zweite stimmt der Aussage (eher) zu, dass sich Politiker:innen nicht viel darum kümmerten, was junge Menschen denken. Das zeigt: Es besteht eine Repräsentationslücke.
Bemerkenswert ist auch, dass weniger als die Hälfte der Befragten sich durch die Schule oder Ausbildung gut auf das Wählen vorbereitet fühlt. Hier gibt es Handlungsbedarf – aber auch Gestaltungs- und Möglichkeitsspielraum. Wie das Sprechen über Wahlen und Politik gelingt, erzählt Yvonne Lehmann bei uns im Interviewhttps://www.reflexionstool-demokratiebildung.de/aktuelles/welche-wahl-haben-jugendliche-im-gespraech-mit-yvonne-lehmann-friedrich-ebert-stiftung.
Hierhttps://www.tui-stiftung.de/wp-content/uploads/2024/05/2024_05_27-YouGov-Gesamtstudie_Junges_Europa_2024.pdf geht’s zur gesamten TUI Jugendstudie mit noch viele weiteren Ergebnissen.
